Schon als kleine Kinder bekommt man Regeln „eingeimpft“: Man soll Andere aussprechen lassen und nicht anschreien, auch wenn sie haarsträubenden Unsinn erzählen. Und natürlich soll man Andere nicht schlagen oder auf sonstige Weise erniedrigen. Als Kinder waren wir überzeugt, dass Erwachsene sich stets an diese Regeln halten und korrekt verhalten.
Als wir später als Erwachsene anfingen zu arbeiten, stellten wir hingegen fest, dass der Arbeitsplatz letztlich die Spielwiese für Erwachsene ist. Da wird sich erbittert darum gestritten, wer den letzten Rest Kaffee getrunken hat. Am Kopierer oder in der Kantine entwickeln sich Romanzen, und Kollegen, die scheinbar nichts anderes machen, als den ganzen Tag durchs Büro zu laufen und mit anderen Kollegen zu schwatzen, beschweren sich, dass sie an Arbeit ersticken.
Um das kollegiale Miteinander in einigermaßen geregelte Bahnen zu lenken, gelten in fast allen Unternehmen bestimmte Verhaltensregeln. Teilweise sind solche Regeln in einer Haus- oder Betriebsordnung untergebracht, teilweise als Werte, die gemeinsam zelebriert werden. Viele Unternehmen legen ihre Strategien offen und hängen ihre Werte auch in Form von Bildern und Diagrammen an die Wand. Ob sich alle immer daran halten, ist eine ganz andere Frage. Aber theoretisch wüsste jeder, wie er oder sie sich verhalten soll, um ein möglichst konfliktfreies Arbeitsumfeld zu schaffen und eine effiziente Arbeit zu ermöglichen.