Wenn sich zwei Menschen zu einem Bewerbungsgespräch treffen, ist die Interessenlage klar: Der Arbeitgeber sucht jemanden, der eine bestimmte Tätigkeit für ihn erledigen kann und hierfür die erforderlichen Qualifikationen und Fähigkeiten besitzt. Außerdem soll der Bewerber sich gut mit seinen Kollegen verstehen, sich gut ins Team integrieren und den Job qualitativ, aber möglichst für wenig Geld machen. Auf der anderen Seite ist ein Arbeitssuchender derjenige, der entweder aktuell keine Arbeit hat oder mit seiner aktuellen Position unzufrieden ist. Er möchte möglichst viel verdienen, interessante Aufgaben erledigen und nette Kollegen haben.
Der Bewerbungsprozess von Unternehmen wird immer wieder kritisiert, weil Frauen oder ethnische Minderheiten benachteiligt werden. Um diese Diskriminierung besser in den Griff zu bekommen, gibt es verschiedene Lösungsvorschläge. Diese reichen von Bewerbungen ohne Bewerbungsfoto und persönliche Daten, die einen Aufschluss auf Geschlecht oder Herkunft bieten, bis zu Algorithmen, die eine Vorauswahl der Bewerber objektiv vornehmen.
Obwohl gute Mitarbeiter Gold wert sind, wird im Auswahlprozess jedoch häufig Potential verschenkt. Gute Mitarbeiter erledigen ihre Arbeit nicht nur gründlich und gewissenhaft, sondern leisten auch einen positiven Beitrag zum Betriebsklima des Unternehmens. Und wer schon einmal in einer unfreundlichen, angespannten und gestressten Arbeitsatmosphäre arbeiten musste, weiß wie wichtig es für die eigene Gesundheit und Leistung ist, sich in seiner Firma wohlzufühlen.